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"Stiefpapa" erzählt....

Da es uns auf dieser Homepage hauptsächlich um Ramil geht, werde ich auch gar nicht so sehr viel über mich erzählen, sondern einfach ein wenig die Zeit schildern die ich mit ihm schon erleben durfte.

Kennengelernt habe ich den kleinen Kämpfer da war er gerade drei Jahre alt geworden. Nicole und ich verstanden uns schon recht gut aber mehr war da noch nicht. Ich habe ihn auf den ersten Blick ins Herz geschlossen. So ein kleiner aufgeweckter Kerl der mit einer so unglaublichen Freude durchs Leben geht fand ich in seiner Situation einfach erstaunlich. Schnell lernten wir uns besser kennen nachdem es auch zwischen Nicole und mir gefunkt hatte. Anfangs waren wir natürlich zumeist damit beschäftigt miteinander zu spielen, aber es dauerte nicht sehr lange bis er ein wirklich tiefes Vertrauen zu mir bekam. Plötzlich war ich nicht mehr einfach nur Stefan sondern immer "Mein Stefan" jemand wichtiges für ihn, das tat verdammt gut, weil ich merkte das es für ihn auch nicht so schwer werden würde, wenn sich zwischen Nicole und mir noch mehr ergibt. Und schnell ergab sich mehr und wir sahen uns mittlerweile fast täglich. Ramil fühlte sich wohl in meiner WG und auch mit meinem Mitbewohner Tobi, den er immer nur liebevoll Tofi nannte, kam er auf Anhieb super aus.

Überhaupt ist er ein Junge der zum einen sehr offen ist und somit schnell Menschen für sich gewinnt. Eine tolle Gabe wie ich finde. Auch seine Tapferkeit beeindruckt mich bis heute nachhaltig, ist es doch unfassbar was er in seinem noch so kurzen Leben schon alles ertragen musste an Operationen etc. Aber er lässt sich durch nichts entmutigen und steckt das alles immer wieder scheinbar völlig locker weg.

Ab der Zeit ging alles sehr schnell und plötzlich war Lion unterwegs. Ramil freute sich so sehr und fand das alles so aufregend, dass man da schon erahnen konnte was für ein toller großer Bruder er werden sollte. Die Zeit während der Schwangerschaft war durchaus sehr spannend für uns. Wir entschlossen uns zusammen zu ziehen. Wir drei unter einem Dach. Für Ramil anfangs ungewohnt und so ließen wir im Zeit erstmal mit Mama alleine im neuen Zuhause anzukommen bevor ich hinzu kam. Aber auch da überraschte er uns wieder, denn er fand das vom ersten Moment super das ich jetzt auch dauerhaft da bin für ihn und ab da ging der Spaß erst richtig los:-)

Egal ob gemeinsames Rasieren (Ramil mit der Rückseite des Kammes:-)), Fußball spielen, Ausflüge machen, etc. schon bald konnte ich so ziemlich alles auch alleine mit ihm machen, weil er mir einfach blind vertraute. Zwischendurch waren wir mal noch kurz in Hamburg weil Mami ein Seminar von der Uni dort hatte und Ramil und ich erkundeten tagsüber gemeinsam Hamburg. Das erste Mal das er auch seinen Mittagsschlaf mit mir alleine machte ohne das Mami da sein musste. 

Ja und seitdem Lion und später noch Mira unser Leben bereichern zeigt er immer wieder was für ein liebevoller Mensch er ist. Er ist, glaube ich, der beste große Bruder den man sich für seine Kinder nur wünschen kann. Immer versucht er sie zu beschäftigen, sie zum lachen zu bringen oder passt auf sie auf. Niemand geht für ihn über seinen Brudi und sein Mäuschen. Die zwei Jungs sind wirklich ein Herz und eine Seele. Ich wünsche ihnen, dass das für immer so bleibt.

Eigentlich kann man sagen, das ich bisher überwiegend die guten Seiten mit Ramil erlebt habe, abgesehen von der Operation in Basel. Da waren wir zuhause und haben uns wirklich um ihn gesorgt, Lion und ich. Aber auch da hat er wieder bewiesen was für ein Kämpfer er ist und war schneller Zuhause als erwartet und auch so als ob nichts passiert wäre. Das finde ich bis heute unfassbar. Genauso unfassbar lassen mich aber viele Situationen zurück wenn der arme kleine Kerl alleine wegen seines Aussehens ausgegrenzt wird. Häufig sind es andere Kinder, meist auch ältere Kinder, wobei ich mich immer frage woher so etwas kommt. Es zerbricht einem wirklich das Herz, wenn man mitbekommt, dass sich andere darüber lustig machen weil er anders aussieht. Zum Glück gibt es aber fast genau so viele Kinder die das alles gar nicht interessiert und für die er einfach ein Junge ist, wie jeder andere. Der die selben Sachen mag und die gleichen Spiele spielt. Und ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass er auf Dauer noch viel mehr Akzeptanz und Toleranz erfährt. Und das er vor allem seine unglaubliche Lebensfreude beibehält auch wenn ihn jemand ausgrenzt. Und ich weis ganz genau, dass Nicole und ich und vor allem auch seine beiden Geschwister immer für ihn da sein werden und ihm den Rücken stärken werden.

Dein Stefan liebt dich mein kleiner Kämpfer